Digitale Souveränität stärken: in Bund, Ländern, Kommunen
Vor der Gründung wurde dem ZenDiS durch den IT-Planungsrat und das BMI ein klarer Auftrag mit auf den Weg gegeben: Die Stärkung der Digitalen Souveränität in Bund, Ländern und Kommunen. Als Kompetenz- und Servicezentrum unterstützen wir die Verwaltung dabei, sich aus kritischen Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietern zu lösen. Wir beraten, befähigen, begleiten und stellen Zugang zu modernen, leistungsfähigen und skalierbaren Alternativlösungen bereit.
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Unser Fokus: Software-Abhängigkeiten auflösen
Ob Betriebssystem, Arbeitsplatz, Datenbanken, Virtualisierung, KI oder Cloud: Zahlen aus der Bundesverwaltung belegen, dass die Abhängigkeiten bei Software besonders kritisch sind. 96 Prozent aller PC-Arbeitsplätze nutzen Office, 75 Prozent aller Daten liegen in Datenbanken von Oracle, und 80 Prozent der Rechenzentren nutzen die Virtualisierungslösungen von VMWare. Das führt zu Lock-in Effekten, technischen und kommerziellen Abhängigkeiten sowie zu einem massiven Kontrollverlust: über Daten, Prozesse, Betriebslogiken, Datenschutz und die Sicherheit von Systemen.
Die Aufgabe des ZenDiS ist es, kritische Abhängigkeiten bei Software aufzulösen und Rahmenbedingungen für eine effektive Digitale Souveränität zu entwickeln und auszubilden. In enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der digitalen Wirtschaft ebnen wir der Verwaltung den Weg in die Beschaffung und Nutzung souveräner Software mit nachhaltigen Betriebsmodellen. Später sollen weitere Technologiebereiche als Bausteine einer souveränen IT folgen (Infrastruktur, Netze etc.).
Das ZenDiS baut sein Angebot auf bestehenden, teils millionenfach bewährten Lösungen auf und entwickelt diese gemeinsam mit professionellen Partnern so weiter, dass sie den Anforderungen der Öffentlichen Verwaltung an Betrieb, Leistungsfähigkeit, Sicherheit, Souveränität und Nutzerfreundlichkeit dauerhaft entsprechen. Wir agieren als Integrator, Multiplikator und Transformator.
Was ist Digitale Souveränität?
Digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können. Dafür müssen drei strategische Ziele erreicht werden:
Wechselmöglichkeit
Die Öffentliche Verwaltung hat die Möglichkeit einer freien Wahl bzw. eines flexiblen Wechsels zwischen IT-Lösungen, IT-Komponenten und Anbietern. Dies bedeutet, dass leistungsfähige und erprobte Alternativen zur Verfügung stehen und IT-Architekturen, Beschaffungswege und Personal darauf ausgelegt sind, einen Wechsel zu ermöglichen.
Gestaltungsfähigkeit
Die Öffentliche Verwaltung hat die Fähigkeit, ihre IT (mit-)gestalten zu können. Dafür verfügt sie über die notwendigen Kompetenzen sowie (Zusammen-)Arbeitsstrukturen, um IT-Lösungen zu verstehen und bewerten zu können sowie bei Bedarf deren (Weiter-)Entwicklungen bzw. deren Betrieb sicherzustellen.
Einfluss auf Anbieter
Die Verwaltung kann ihre Anforderungen und Bedarfe gegenüber Technologieanbietern artikulieren und durchsetzen. Das betrifft Produkteigenschaften (Funktionen, Betriebsmöglichkeiten, Verfügbarkeit, Informationssicherheit & Datenschutz etc.) ebenso wie die Vertragsgestaltung und Lizenzmodelle.
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Warum Open Source?
Open Source ist ein wirksames Werkzeug für mehr Digitale Souveränität in allen relevanten Technologiefeldern: Anwendungen, Infrastruktur, Cloud, Datenbanken und KI. Offener Code, offene Standards und Schnittstellen machen die Verwaltung unabhängig von Herstellern, ermöglichen die Einflussnahme auf Funktionalitäten und Betriebslogiken und sichern die Interoperabilität von Systemen. Sie erlauben es, den Anbieter zu wechseln und Expert:innen mit dem Schließen von Sicherheitslücken zu beauftragen.