ZenDiS und RKI schließen Vertrag über Nutzung von openDesk für die ÖGD-Plattform Agora

Das Robert Koch-Institut (RKI) etabliert openDesk als neue technische Basis für Agora, der Kommunikationsplattform für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Einen entsprechenden Vertrag über Nutzung und Support haben ZenDiS und RKI nun unterzeichnet.

Bochum/Berlin, 11.06.2025. Das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) und das Robert Koch-Institut (RKI) haben einen Vertrag zur Integration der Open-Source-basierten Kollaborationslösung openDesk in die ÖGD-Kommunikationsplattform Agora unterzeichnet. Dieser Schritt verbessert die digitale und

einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Die zentrale Arbeitsumgebung steht allen Beschäftigten in Gesundheitsämtern, Landesgesundheitsbehörden und -ministerien und weiteren Institutionen im ÖGD zur Verfügung.

Kollaboration im Mittelpunkt

Seit 2021 dient Agora (www.rki.de/agora) als zentrale digitale Kollaborationsplattform und Arbeitsumgebung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Initiiert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die operative Verantwortung wurde dem RKI übertragen. Die Plattform wird zur Kommunikation, zum Wissensmanagement und für die organisationsübergreifende Zusammenarbeit genutzt. Sie bietet eine einheitliche, benutzerfreundliche Lösung für die Vernetzung und den Austausch von Informationen und Erfahrungen.

Mit der Integration von openDesk erhält Agora eine neue technische Basis, die den kollaborativen Aspekt konsequent stärkt. Die cloudbasierte Open-Source-Kollaborationsplattform wird speziell für die öffentliche Verwaltung vom ZenDiS als Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung bereitgestellt. OpenDesk ist damit eine souveräne Alternative zu proprietären Angeboten.

Nutzerinnen und Nutzer können direkt in der Agora-Plattform auf zentrale openDesk-Funktionen wie gemeinsame Dokumentenbearbeitung, Dateiablage, Chat und Wissensmanagement zugreifen – ohne Medienbrüche oder zusätzliche Anwendungen. Speziell für die Bedürfnisse des RKI wurde openDesk um eine Forum-Komponente ergänzt. „Durch die Integration von openDesk und dessen Funktionen geben wir den derzeit mehr als 7.000 Nutzerinnen und Nutzern von Agora die Möglichkeit, noch besser und unkomplizierter in Kontakt zu treten und zu kollaborieren“, sagt Dr. Michael Goltz, Leiter Informationstechnik des RKI.

„Besonders wichtig ist uns, Kommunikation und einen niederschwelligen Wissensaustausch in einem geschützten Raum zu fördern“, sagt Theresa Brüll, Projektleiterin Agora beim Robert Koch-Institut.

ZenDiS übernimmt zentralen Support

Bereits seit Februar 2025 verantwortet das ZenDiS zudem den technischen Betrieb und den zentralen Support der Lösung. „Unser Ziel ist es, die IT der Verwaltung nicht nur leistungsfähiger, sondern auch nachhaltiger und unabhängiger zu gestalten“, erklärt Alexander Smolianitski, Leiter Open-Source-Produkte beim ZenDiS. „Open-Source-Lösungen wie openDesk spielen dabei eine Schlüsselrolle.“ Alexander Pockrandt, Geschäftsführer beim ZenDiS, unterstreicht: „RKI, ZenDiS und BMG stehen mit dem Vertrag im Einklang mit dem Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu mehr Digitaler Souveränität.“

Ziel: Mit Agora als zentrale Plattform den gesamten ÖGD vernetzen

Agora wird bereits von einem Großteil der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland genutzt. Darüber hinaus sind zahlreiche Landesgesundheitsbehörden, Ministerien für Gesundheit, das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen sowie weitere Einrichtungen des ÖGD auf der Plattform aktiv. Mit der Integration von openDesk wird Agora als zentrale digitale Kommunikations- und Kollaborationsumgebung für den gesamten ÖGD ausgebaut. Ziel ist es, die Mitarbeitenden aller Ebenen des ÖGD bundesweit zu vernetzen, Kommunikationswege zu verkürzen und somit Ressourcen und Wissen optimal nachnutzen zu können.

Über das ZenDiS

Das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) wurde 2022 durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gegründet. Als Kompetenz-und Servicezentrum unterstützt das ZenDiS die Öffentliche Verwaltung auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen dabei, ihre Handlungsfähigkeit im digitalen Raum langfristig abzusichern – vor allem, indem kritische Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietenden aufgelöst werden. Dazu konzentriert sich das ZenDiS in der ersten Ausbaustufe darauf, den Einsatz von Open-Source-Software in der Öffentlichen Verwaltung voranzutreiben. Das ZenDiS ist eine GmbH und liegt derzeit zu 100 Prozent in der Hand des Bundes. Eine Beteiligung der Länder ist in Vorbereitung. Sitz des ZenDiS ist Bochum.

Pamela Krosta-Hartl

Pamela Krosta-Hartl

Leiterin Strategie & Kommunikation

Lutz Niemeyer

Lutz Niemeyer

Kommunikationsmanager